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EU AI Act: Die Zukunft der KI-Governance in Europa

Erfahren Sie, wie die neue Regelung Innovation fördert und gleichzeitig Grundrechte und Sicherheit stärkt.

Ein Überblick über das neue KI-Gesetz

Was ist der EU AI-Act?

Der EU AI-Act ist das weltweit erste umfassende Regelwerk zur Regulierung künstlicher Intelligenz (KI). Er zielt darauf ab, KI-Systeme sicher zu gestalten, Grundrechte, Demokratie und die Umwelt zu schützen und gleichzeitig Innovationen und Investitionen in Europa zu fördern. Der risikobasierte Ansatz des Gesetzes legt Pflichten für KI-Systeme je nach Risiko und potenzieller Auswirkung fest.

Ziele des AI-Acts:

  • Schutz der Grundrechte und Demokratie: Sicherstellen, dass KI keine EU-Werte verletzt

  • Förderung von Innovationen: Ein Rahmen, der Technologieentwicklung unterstützt

  • Sicherheit und Transparenz: Schaffung eines vertrauenswürdigen Umfelds für die Nutzung und Entwicklung von KI

  • Europäische Führungsrolle: Europa als globalen Vorreiter bei der Regulierung von KI positionieren

Zeitplan und Umsetzung:

  • Inkrafttreten: August 2024

  • Stufenweise Einführung: Ab Februar 2025 für unannehmbare Risiken; umfassend bis August 2026

  • Umsetzung auf nationaler Ebene: Mitgliedsstaaten müssen eigene Behörden benennen und nationale Gesetze anpassen

Sie benötigen Unterstützung bei der Umsetzung des AI-Act? Setzen Sie sich gerne mit uns in Verbindung!

Ein neuer Weg für die EU

Hauptelemente des AI-Acts

Kategorisierung von KI-Systemen nach Risiko:
Der AI-Act unterteilt KI-Systeme in vier Risikoklassen.

  • Unannehmbares Risiko: Dazu gehören Anwendungen wie Social Scoring, Verhaltensmanipulation oder die emotionale Analyse am Arbeitsplatz, da sie grundlegende Rechte und den freien Willen der Menschen gefährden.
  • Hohes Risiko: Unterliegt strengen Auflagen, insbesondere in sensiblen Bereichen wie kritischer Infrastruktur, Gesundheitswesen oder Strafverfolgung.
  • Begrenztes Risiko: Dies betrifft beispielsweise Chatbots, die für Nutzer erkennbar als KI-Systeme gekennzeichnet sein müssen.
  • Minimales Risiko: Unterliegt keinen regulatorischen Anforderungen. Dazu gehören beispielsweise Spamfilter oder andere alltägliche Anwendungen mit geringem Einfluss auf Rechte und Sicherheit der Nutzer.

Verbotene Anwendungen:
Der AI-Act verbietet bestimmte KI-Anwendungen, die Grundrechte gefährden. Dazu zählen die Manipulation des Verhaltens, Social Scoring auf Basis persönlicher Eigenschaften und Emotionserkennung in sensiblen Bereichen wie Bildung oder Arbeit. Auch die ungezielte Gesichtserkennung zur Erstellung großer Datenbanken ohne Zustimmung ist untersagt.

EU AI Act
EU AI Act

Pflichten für Hochrisiko-KI-Systeme:
Für Hochrisiko-KI-Systeme gelten strenge Vorgaben zur Transparenz und Sicherheit. Unternehmen müssen ein Risikomanagement einführen, eine Konformitätsbewertung durchführen und technische Dokumentationen bereitstellen. Zudem ist eine kontinuierliche Überwachung von der Entwicklung bis zum Betrieb erforderlich, um Risiken frühzeitig zu erkennen und zu minimieren.

KI mit allgemeinem Verwendungszweck (GPAI):
Der AI-Act sieht zudem besondere Anforderungen für KI-Modelle mit allgemeinem Verwendungszweck vor, insbesondere wenn sie ein systemisches Risiko darstellen. Dazu zählen Basismodelle wie ChatGPT, die vielfältig eingesetzt werden können. Diese Modelle unterliegen zusätzlichen Transparenzpflichten sowie technischen Sicherheitsstandards, um ihre sichere Nutzung zu gewährleisten.

Governance und Durchsetzung:
Zur Überwachung der Einhaltung des AI-Acts wird ein AI-Office als zentrale EU-Behörde eingerichtet. Diese Institution übernimmt die Aufsicht über die Umsetzung der Vorschriften und stellt sicher, dass KI-Systeme den gesetzlichen Anforderungen entsprechen.
Zusätzlich wird ein KI-Board ins Leben gerufen, das als beratendes Gremium fungiert und die Koordination zwischen der Europäischen Union und den Mitgliedsstaaten unterstützt.
Bei Verstößen gegen den AI-Act drohen empfindliche Sanktionen. Unternehmen, die gegen die Bestimmungen verstoßen, müssen mit Bußgeldern von bis zu 7 % ihres weltweiten Jahresumsatzes rechnen. Diese hohen Strafen sollen sicherstellen, dass die Vorgaben ernst genommen und konsequent eingehalten werden.

Innovation zwischen Regulierung und Wettbewerb

Wirtschaftliche Auswirkungen des AI-Acts

Der AI-Act bringt wichtige neue Regulierungen, aber auch wirtschaftliche Herausforderungen mit sich. Kritiker befürchten, dass strenge Regeln Innovation und Wettbewerbsfähigkeit in Europa schwächen könnten – insbesondere im Vergleich zu weniger regulierten Märkten wie den USA und China.

Für kleine Unternehmen und Start-ups sind die Vorgaben besonders anspruchsvoll. Die Einhaltung komplexer Regelwerke erfordert erhebliche Ressourcen, was den Markteintritt erschweren und Innovationen bremsen könnte.

Fazit:

Der EU AI-Act stellt einen bedeutenden Schritt in Richtung sicherer und verantwortungsvoller KI-Nutzung dar. Die EU setzt mit diesem Gesetz globale Standards und bietet einen rechtlichen Rahmen, der sowohl Risiken minimiert als auch Innovationen fördert.

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